Unterschiede

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trauerrede [2011/12/07 11:52]
kantel
trauerrede [2011/12/27 11:51] (aktuell)
kantel
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 Liebe Ingrid, liebe Julia, liebe Sophie, liebe Trauerfamilien, liebe Freunde und Kollegen von Peter, Liebe Ingrid, liebe Julia, liebe Sophie, liebe Trauerfamilien, liebe Freunde und Kollegen von Peter,
  
-mein Name ist Jürgen Renn, ich spreche zu Ihnen und zu Euch als Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, zu dessen Gründung Peter Damerow entscheidend beigetragen hat und an dem er fast zwanzig Jahre und bis zuletzt gearbeitet hat. Ich spreche zugleich als jemand, der, als sein Schüler und Kollege, bisher sein gesamtes Arbeitsleben mit ihm verbracht hat, vor allem aber spreche ich als Freund der Familie Damerow seit der Zeit als die Töchter Julia und Sophie geboren wurden, und als einer von denen, die mit Peter ihren besten Freund verloren haben.+mein Name ist Jürgen Renn, ich spreche zu Ihnen und zu Euch als Direktor am Max-Planck-Institut für <html>Wissen&shy;schafts&shy;ge&shy;schich&shy;te</html>, zu dessen Gründung Peter Damerow entscheidend beigetragen hat und an dem er fast zwanzig Jahre und bis zuletzt gearbeitet hat. Ich spreche zugleich als jemand, der, als sein Schüler und Kollege, bisher sein gesamtes Arbeitsleben mit ihm verbracht hat, vor allem aber spreche ich als Freund der Familie Damerow seit der Zeit als die Töchter Julia und Sophie geboren wurden, und als einer von denen, die mit Peter ihren besten Freund verloren haben.
  
 Andere könnten an meiner Stelle stehen, denn in Peters Lebenslauf gab es ganz unterschiedliche Stationen, denen ich nicht allen hier gerecht werden kann: Peter hat als Chemielaborant an der Bundesanstalt für Materialforschung gearbeitet, er hat an der Freien Universität Berlin Mathematik und Philosophie studiert, er hat sich als Bildungsforscher in den siebziger Jahren für die systematische Umsetzung gesamtschulspezifischer Zielsetzungen in Hessen eingesetzt, und seitdem freundschaftliche Kontakte mit Lehrerinnen und Lehrern wie Ilona, Margarete und Wolfgang aufrecht erhalten, und vor allem natürlich mit seiner langjährigen Mitstreiterin Christine Keitel-Kreidt, er hat viele Jahre am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung im Forschungsbereich von Wolfgang Edelstein gearbeitet, er war ein Pionier in der Erforschung der Entstehung von Schrift und Zahl, ein Thema, über das er zuletzt vor allem mit Bob Englund und Manfred Krebernick gearbeitet hat, und, wie gesagt, er war eine Gründungsgestalt des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte. Andere könnten an meiner Stelle stehen, denn in Peters Lebenslauf gab es ganz unterschiedliche Stationen, denen ich nicht allen hier gerecht werden kann: Peter hat als Chemielaborant an der Bundesanstalt für Materialforschung gearbeitet, er hat an der Freien Universität Berlin Mathematik und Philosophie studiert, er hat sich als Bildungsforscher in den siebziger Jahren für die systematische Umsetzung gesamtschulspezifischer Zielsetzungen in Hessen eingesetzt, und seitdem freundschaftliche Kontakte mit Lehrerinnen und Lehrern wie Ilona, Margarete und Wolfgang aufrecht erhalten, und vor allem natürlich mit seiner langjährigen Mitstreiterin Christine Keitel-Kreidt, er hat viele Jahre am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung im Forschungsbereich von Wolfgang Edelstein gearbeitet, er war ein Pionier in der Erforschung der Entstehung von Schrift und Zahl, ein Thema, über das er zuletzt vor allem mit Bob Englund und Manfred Krebernick gearbeitet hat, und, wie gesagt, er war eine Gründungsgestalt des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte.
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 Peter war nicht religiös, aber offen für alle Ängste, Sorgen, Mühen und Hoffnungen, die in der Religion zum Ausdruck kommen, ebenso wie für ihre Weisheit. In der Tradition seiner Familie hat er sich als junger Mann der Jugendweihe unterzogen. Ich schließe daher mit dem Weihespruch Erich Mühsams, der ein Lebensmotto von Peter hätte sein können: Peter war nicht religiös, aber offen für alle Ängste, Sorgen, Mühen und Hoffnungen, die in der Religion zum Ausdruck kommen, ebenso wie für ihre Weisheit. In der Tradition seiner Familie hat er sich als junger Mann der Jugendweihe unterzogen. Ich schließe daher mit dem Weihespruch Erich Mühsams, der ein Lebensmotto von Peter hätte sein können:
  
-<html><blockquote>Wollt ihr die Freiheit, so seid keine Knechte.<br />+<html><blockquote><i>Wollt ihr die Freiheit, so seid keine Knechte.<br />
     Wollt ihr das Gute, so schaffet das Rechte.<br />     Wollt ihr das Gute, so schaffet das Rechte.<br />
     Wollt ihr die Ernte, so sichert die Saat.<br />     Wollt ihr die Ernte, so sichert die Saat.<br />
-    Wollt ihr das Leben, so leistet die Tat.</blockquote></html>+    Wollt ihr das Leben, so leistet die Tat.</i></blockquote></html>
  
 Peter: wir denken an Dich! Peter: wir denken an Dich!
  
 ~~DISCUSSION:off~~ ~~DISCUSSION:off~~